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Richtig pflastern leicht gemacht

richtig pflastern

Pflastersteine selbst verlegen macht Spaß und spart Geld, wenn es richtig gemacht wird. Werden einige grundlegenden Dinge beachtet, geht das Ganze in der Regel relativ mühelos von der Hand. Auch das Pflaster abrütteln gelingt mit einer passenden Rüttelplatte ohne Probleme.

Zunächst muss aber gesagt sein, dass Sie sich, bevor Sie eine Pflasterung verlegen, immer darüber informieren sollten, ob das Ganze so zulässig ist wie Sie es geplant haben. Auch im Privatbereich gibt es verschiedene Regelungen, die bei der Bauaufsicht des Landkreises in Erfahrung gebracht werden können.

Konkret geht es meist um die Wasserdurchlässigkeit der Pflasterung, welche bis zu einem bestimmten Prozentwert der Grundstücksfläche gegeben sein muss. Dieser Wert ist von Ort zu Ort unterschiedlich und wer hätte das gedacht: Nicht die einzige Regelung, die vor dem Pflastern beachtet werden muss.

Generell können die Vorschriften zur sog. Bodenversiegelung im Bebauungsplan aufgenommen sein, in der Baunutzungsverordnung beschränkt, im Wasserrecht verboten oder eingeschränkt – und im Naturschutzrecht geregelt sein.

Zusätzlich sei gesagt, dass es zum Thema der „richtigen Pflasterbauweise“ Meinungen und Einschätzungen wie Sand am Meer gibt.

Unser Ratgeber zum „richtig pflastern“ kann daher keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit stellen und ausschließlich als Leitfaden dienen. Wie die geplante Pflasterung umgesetzt werden kann und darf, hängt immer von der individuellen Situation und dem Ort ab und kann nicht pauschalisiert werden.

Gleichwohl werden nachfolgende Tipps und Informationen Ihnen einen groben Überblick vor dem Pflastern im Privatbereich geben und vor allem für Einsteiger hilfreich sein.


Die Pflasterbauweisen

Grundsätzlich wird beim Pflaster verlegen zwischen der losen und der festen (ungebundenen und gebundenen) Bauweise unterschieden.

Bei der ungebundenen Ausführung werden die Pflastersteine und Fugen nur lose gelegt und verfugt, so dass das Pflaster wasserdurchlässig ist. Diese Variante ist die schnellere und günstigere. Es muss aber beachtet werden, dass hierbei Kleintiere wie Ameisen und auch Unkraut und Moos durch die Fugen treten. Bei starkem Regen können die Fugen sogar ausgespült und das Pflaster beeinträchtigt werden.

Trotzdem ist diese wasserdurchlässige Bauweise oft die bessere Wahl, denn mit dieser ergeben sich weniger Probleme was die Vorschriften angeht. Zudem werden die Abwasserkosten teilweise nach der Art der Versiegelung berechnet. Ist das Pflaster undurchlässig, muss das Abwasser irgendwie abgeleitet werden und deshalb steigen dann die Abwasserkosten.

beim pflasternBei der gebundenen Bauweise werden die Steine in ein Mörtelbett verlegt und dann verfugt. So ist das Pflaster nach der Trocknung wasserundurchlässig und stabil. Diese Bauweise macht vor allem bei höheren Belastungen Sinn und ist nach der Fertigstellung sehr viel pflegeleichter.

Für den Garten- und Terrassenbereich oder für eine Einfahrt, reicht normalerweise die lose Pflasterung vollkommen aus und ist häufig sinnvoller.

Die korrekte Vorbereitung ist das Wesentlichste beim richtig pflastern. Die Tragschicht des Pflasters besteht meistens aus drei Schichten ungebundener Steine mit einer absteigenden Körnung. Für gewöhnlich werden insgesamt 3 Tragschichten benötigt:

  • Die untere Tragschicht
  • Die obere Tragschicht
  • Die Bettungsschicht

Was wird alles benötigt um richtig zu pflastern?

Um sicherzugehen, dass die gewünschte Fläche richtig und vor allem stabil gepflastert werden kann, sind einige Vorbereitungen und Hilfsmittel nötig. Nachfolgend finden Sie eine Liste aller Dinge, die zum richtig Pflastern benötigt werden:

  • Schaufel oder Minibagger
  • Kiessand oder Mörtel
  • Groben Schotter/Splitt 0,5 – 0,8 mm
  • Fugenmaterial/Fugensand
  • Beton
  • Randsteine und Pflastersteine
  • Richtschnur und Pfähle
  • Rüttelplatte
  • Steinsäge
  • WasserwaageAbziehstange, Richtlatte, Ohrenschützer
  • Spitzhacke, Gummihammer, Winkel, Besen

Richtig pflastern – Das ist zu beachten

1. Der Unterbau:

Das Wichtigste, dass beim richtig pflastern beachtet werden muss, ist die Beschaffenheit der Tragschicht. Diese sollte sich nach der zu erwartenden Belastung richten.

Soll z.B. die Einfahrt gepflastert werden, wird ein Aushub von ca. 30 bis 50 cm empfohlen. Für das Pflastern im privaten Gehbereich reichen normalerweise ca. 30 cm aus. Wichtig ist, sich vor dem richtig pflastern genau auszurechnen wie hoch die Tragschichten und die Pflastersteine zusammen sein werden.

Der Untergrund sollte mit einem Rüttler richtig abgerüttelt werden, so dass er gut verdichtet ist.

Tipp: Eventuelle Kabel, Leitungen oder Gullis müssen immer vor dem abrütteln installiert werden.

Dann können die Richtschnüre an den Seiten der Fläche gespannt – und am Boden ausgerichtet, auf die richtige Höhe gebracht werden.

2. Das Pflasterbett:

Das Pflasterbett wird durch Randsteine begrenzt, die in ein grobkörniges Betonfundament gesetzt und mit einem Gummihammer zurecht geklopft werden. Dabei wird mit der Wasserwaage die Ausrichtung und anhand der Richtschnur die richtige Höhe kontrolliert. Die Randsteine sollten seitlich mit Beton gestützt und direkt auf die Tragschicht aufgesetzt werden.

Damit die Fläche später stabil und gleichmäßig ist, wird nun eine Schicht aus Schotter in den Aushub geschüttet. Dies ist die untere Tragschicht. Diese Schicht sollte im verdichteten Zustand 3 bis 5 cm dick sein. Damit das Regenwasser besser abläuft, sollte ein Gefälle von 2 bis 2,5 cm eingearbeitet werden.

Tipp: Das Gefälle berechnen Sie so: Gefälle = Höhe / Länge x 100. Achtung: Hier wird noch nicht angefangen zu verdichten.

Zunächst folgt die obere Tragschicht aus Kiessand. Diese wird auf die untere Tragschicht aufgeschüttet. Dann wird die komplette Maße mit der Rüttelplatte gleichmäßig längs und quer abgerüttelt.

3. Richtig pflastern:

pflaster legenAuf die bereits gefestigte, obere Tragschicht kommt nun eine weitere Schicht, die sogenannte Bettungsschicht. Diese sollte ca. 5 cm dick sein und entweder aus 0,4 bis 0,8 mm Splitt – oder, bei einer festen Pflasterung, aus Mörtel bestehen. Um die richtige Höhe einzuhalten, sollte auch hier mit Richtschnüren gearbeitet werden.

Tipp: Beachte, dass die Pflastersteine beim späteren abrütteln noch einsenken werden.

Besteht die Deckungsschicht aus Splitt, wird sie nun mit Hilfe der Richtlatten und der Abziehstange glatt gezogen. Danach darf die Pflasterbettung nicht mehr betreten werden.

Jetzt wird ein Pflastermuster ausgewählt und dann kann mit dem richtig pflastern entlang der Richtschnüre begonnen werden.

Die Pflastersteine dürfen in keinem Fall geschoben werden, sondern sollten immer von oben in die Pflasterbettung eingesetzt werden.

Tipp: Wenn Sie die Steine aus unterschiedlichen Paketen mischen, kann eine einstellige Farbkonzentration besser vermieden werden. So ensteht ein gleichmäßigeres Muster.  

Nach einer Weile geht das richtige pflastern der Steine schnell voran. Das Pflastermuster immer richtig einzuhalten stellt keine Schwierigkeiten mehr da. Ist die Fläche fertig ausgelegt, geht es an das abmessen und zuschneiden der Randstücke. Hierbei empfiehlt sich natürlich ein Stift und ein Winkel, um die Steine genau anzupassen. Zum schneiden wird in der Regel eine Steinsäge (Nassschneider) benötigt.

Nachdem der letzte Pflasterstein eingesetzt wurde, kann die Fläche gewässert und mit ein wenig Fugensand stabilisiert werden.

Um das Pflaster nun richtig abzurütteln, wird unbedingt eine Polyurethan-Matte benötigt. Diese wird unten am Rüttler befestigt, dann kann mit dem Pflaster abrütteln begonnen werden. Das Pflaster sollte wieder längs, als auch quer abgerüttelt werden, damit es richtig eben wird.

Abschließend wird weiterer Fugensand über die Fläche verteilt und mit einem Besen gleichmäßig in die Fugen eingekehrt. Überschüssiger Sand wird vom Pflaster runtergekehrt. Das Ganze sollte bei Bedarf, nach einiger Zeit, immer einmal wieder wiederholt werden.

Durch die Auswahl von Fugenmörtel, anstatt Fugensand, kann die Oberfläche des Pflasters auch wasserundurchlässig gestaltet werden.


Fazit

Um richtig pflastern zu können, sind vor allem eine gewissenhafte Vorbereitung der Pflasterarbeiten und ausreichend Informationen notwendig.

Es gilt zu bedenken, wie tief der Unterbau ausgehoben werden soll und wie dick die jeweiligen Tragschichten sein müssen. Sie sollten sich also genau ausrechnen, wie hoch Ihr Pflasterbett und die Bettungsschicht sein darf und wie viel Material Sie in etwa zum auffüllen benötigen. Die ausgerechnete Dicke pro Schicht kann dann mit Hilfe der Richtschnüre gut eingehalten und immer wieder kontrolliert werden.

Außerdem müssen Sie sich vor dem Pflastern überlegen, was Sie dafür alles noch benötigen und diese Hilfsmittel dann im Voraus bestellen. Unsere Liste oben kann Ihnen dabei als Leitfaden dienen.
Werden die genannten Tipps und Arbeitsschritte beachtet, so sollte dem richtig pflastern nicht mehr viel im Weg stehen und Sie können sich bald an die Umsetzung wagen.

 

Tipp: Hier finden Sie weitere wichtige Informationen zu den: verschiedenen Pflasterbauweisen und Regelungen

Außerdem finden Sie hier ein hilfreiches Video mit weiteren Tipps zum richtig pflastern:


Eine gute und zuverlässige Wasserwaage ist beim Pflastern unerlässlich. Praktisch ist es vor allem, wenn die Wasserwaage mindesten einen Meter lang ist.

In unserer Vergleichstabelle finden Sie zwei gute und zuverlässige Wasserwaagen, die sich bestens zum messen und überprüfen der Pflasterarbeiten eignen.